03. Dezember
Grafinger Lebzelter
Im Mittelalter wurde Lebkuchen hauptsächlich in Klöstern und Herrschaftshäusern erzeugt. In den an Bedeutung gewinnenden Städten und Märkten übernahmen die Lebzelter diese Aufgabe, wozu sie sich auch in eigenen Zünften organisierten.
Honig war der wichtigste Bestandteil des Lebkuchens. Daher beschäftigten sich die Lebzelter auch mit dem Handel und der Verarbeitung von Honig. Sie kauften Honig und Bienenwachs bei Bauern auf oder ließen von diesen gegen Lohn ihre eigenen Bienenstöcke betreuen.
Lebzelter hatten das Recht, Met zu sieden und an Schankgasthäuser zu verkaufen, Lebkuchen zu backen sowie Kerzen zu gießen oder zu ziehen. Lebkuchen und Kerzen wurden auch in eigenen Ladengeschäften verkauft, einige Lebzelter verfügten über ein eigenes Schankrecht.
Die Lebzelterei war aufgrund des damals noch hohen Handelswertes des Honigs ein einträgliches Gewerbe.
Im 19. Jahrhundert wurde der Lebzelterei durch mehrere Veränderungen allmählich die wirtschaftliche Grundlage entzogen: Staatliche Gewerbeordnungen lösten die alten Zunftregeln ab, durch Einsatz billigen Rübenzuckers machten die aufkommenden Zuckerbäckereien den Lebzeltern Konkurrenz, Bienenwachs wurde durch Paraffin ersetzt, Bier löste Most und Met als beliebtes Getränk ab, und die Bauern gingen zur Vermarktung des Honigs in eigener Regie über.
Auch in Grafing gab es früher einen Lebzelter, wie nebenstehende Tafel beweist. Wissen Sie, in welchem Haus die Lebzelterei Fischer in Grafing früher ansässig war?
Die Auflösung gibt es morgen.
Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Lebkuchenb%C3%A4cker
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