Erstmaliger Abdruck der Melodie mit lateinischem Text in The European magazine, and London review. vol.22 (Jul. – Dec. 1792)
Mit freundlicher Genehmigung von HathiTrust
21. Dezember
Kennen Sie das Lied?
Die kleine Stadt Weimar mit kaum 6.000 Bewohnern musste zu Zeiten der französischen Belagerung um 1806 rund 60.000 Soldaten Napoleons aufnehmen. Es wurde gebrandschatzt und geplündert, Missernten und Hungersnöte plagten die Bevölkerung und alsbald gingen Seuchen durchs Land.
Auch der Schriftsteller und Laientheologe Johannes Daniel Falk (1768–1826) und seine Familie wurden nicht davon verschont. Vier seiner Kinder starben an Typhus. Trotz des eigenen Leids wird Falk nicht blind für das Elend anderer. Er nimmt mit seiner Frau Caroline bis zu seinem Tod rund 500 Kriegswaisen auf. Erst in seinem Privathaus und später im Lutherhof.
Für diese Kinder schreibt er um 1815 den deutschen Text zu dem Lied, das bis heute von vielen Menschen in aller Welt vor allem an Heiligabend gesungen wird.
Der Dichter nutzt dazu eine alte sizilianische Melodie, die Johann Gottfried Herder in seine „Sammlung Stimmen der Völker in Liedern“ aufgenommen hatte. Herder hat das Lied wohl in der Weimarer Hofbibliothek im „European Magazine and London Review“ entdeckt, in dem es 1792 in England erstmals unter dem Titel „Sicilian mariner’s hymn to the virgin“ erschienen ist. Über die weitere Herkunft der Melodie ist wenig bekannt. Angeblich wurde sie mit lateinischem Text von Seefahrern als Huldigung ihrer Schutzpatronin, der Jungfrau Maria, gesungen.
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Die Auflösung gibt es morgen.
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