Ernte
Genuß
Lager
Nutzung
Synonyme
KZ 3
Entstehung
Korbinian Aigner war nicht nur Pfarrer sondern auch leidenschaftlicher Sortenkundler (Pomologe) und ein erbitterter Gegner des NS-Regimes. Daher wurde er in das KZ Sachsenhausen deportiert und später nach Dachau verlegt. Hier musste er im “Kräutergarten” Gemüse anbauen. Als leidenschaftlicher Pomologe züchtetet er jedoch auch Apfelbäumchen und pflanzte diese heimlich zwischen die Baracken. Bei der Flucht aus der Gefangenschaft Ende 1945 gelang es ihm, vier seiner neu gezüchteten Bäumchen mitzunehmen und bezeichnete diese mit KZ 1, KZ 2, KZ 3 und KZ 4. Der Sämling KZ 3 wird noch heute angebaut und wurde 1985 zu Ehren von Pfarrer Aigner offiziell Korbiniansapfel getauft.
Die Leidenschaft des “Apfelpfarrers” für Apfel- und Birnensorten zeigt sich in seinen rund 650 postkartengroßen Aquarellen von Äpfeln und fast 300 Bildern von Birnen, die Aigner während seines Lebens malte. Es entstand eines der größten pomologischen Bildarchive der Neuzeit. Die Bilder vermachte er nach seinem Tod 1966 dem Lehrstuhl für Obstbau der Technischen Universität München, Weihenstephan. Heute werden die Bilder im Historischen Archiv der Technischen Universität München verwahrt und wurden auf der dOCUMENTA 13 (2012) einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Frucht
Schale glatt, leicht fettend. Bei Vollreife goldgelb, nur bei optimaler Belichtung einseitig kräftig gestreift. Fruchtfleisch grünlichweiß, feinzellig, saftig mit feiner Würze. Harmonisches Zucker-/Säureverhältnis.
Reife
Anfang bis Mitte Oktober, im kühlen Naturlager bis etwa April lagerfähig.
Baum
Breite, ausladende Krone. Sehr widerstandsfähig gegenüber Krankheiten.
Verwertung
Für den Frischverzehr aber auch zum Backen und als Mostsorte geeignet.
© Eigenheimer Grafing-Ebersberg und Umgebung e.V.